Was sind Nahrungsergänzungsmittel?
Nahrungsergänzungsmittel gibt es in einer Vielzahl von Formen und Variationen. Man kann sie ohne Rezept in der Drogerie kaufen und hat dabei die Auswahl zwischen Tabletten, Kapseln, Mitteln in Pulver- oder in flüssiger Form. Es gibt dabei Unterschiede zwischen hochdosierten Einzelwirkstoffen (wie etwa Vitamin C oder D) und Kombi-Präparaten, die in ihrer Beschreibung teilweise auf konkrete Diäten abgestimmt sind (Nahrungsergänzung für Vegetarier und Veganer), teilweise aber auch Versprechungen machen, die dem Anschein nach nichts mit einer bestimmten Ernährungsweise zu tun haben, sondern dem Konsumenten „einen besseren Schlaf”, „eine Steigerung der Konzentration” oder „eine Stärkung des Immunsystems” versprechen. Doch häufig fällt es schwer, einzuschätzen, wie sinnvoll diese Mittel sind, ob sie tatsächlich die versprochene Wirkung erzielen und wo eigentlich die Unterschiede zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und frei verkäuflichen Arzneimitteln liegen. Für wen sind diese Mittel also sinnvoll und braucht man sie überhaupt?
Bei Menschen, die mit einer chronischen Krankheit wie etwa Rheuma diagnostiziert wurden, ist in Studien immer wieder deutlich geworden, dass ihr Körper einen anderen Nährstoffbedarf aufweist als Menschen ohne chronische Krankheiten. Bei Rheumatikern bedarf es daher bewiesenermaßen einige Modifikationen, um den vermehrten Energiebedarf sowie die dauernde Entzündung auszugleichen. So gilt für bspw. Rheumatiker, dass die wünschenswerte Milligramm Anzahl an Vitamin E zwischen 100-200 liegt, aufgenommen können durch die Nahrung allerdings maximal 19mg. Ähnlich sieht es hier bei Selen aus. Empfohlen werden für Rheumatiger täglich bis zu 100 Mikrogramm. Durch die Ernährung können höchstens 50 Mikrogramm gedeckt werden. Eine Einnahme der Vitamine D, C, B, K, Kalzium, Zink, Magnesium & Omega 3 ist darüber hinaus empfehlenswert.
Wichtig zu erwähnen ist, dass Nahrungsergänzungsmittel (NEM) keinesfalls zur alleinigen Ernährung oder zum Ausgleich einer mangelhaften Ernährung geeignet sind; sie stellen immer eine ergänzende Funktion dar, ersetzen demnach keine ausgewogene Ernährung. Anders als bei frei verkäuflichen Arzneimitteln, werden NEM nicht zur Vorbeugung oder Heilung von Krankheiten eingesetzt, sondern zur Ergänzung der Nahrung. NEM sind nach der Definition der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit „Konzentrate und haben eine ernährungsspezifische oder physiologische Wirkung.” Außerdem wird von der Definition der European Food Safety Authority hinzugefügt, dass NEM „eingesetzt werden, um ernährungsspezifische Mängel auszugleichen oder eine Aufnahme von bestimmten Nährstoffen zu gewährleisten.”
Zusammenfassend kann man also sagen, dass NEM bei einer ausgewogenen Ernährung ohne diagnostizierte Krankheit in den meisten Fällen nicht nötig sind, allerdings eine essenzielle Ergänzung darstellen können, wenn chronische Krankheiten wie Rheuma beim Patienten diagnostiziert wurden.
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Quellen:
Schweiger, Franziska/Haas, Rainer (2020): Die Nahrung der Optimisten. Eine Motivstudie zu Superfood und
Nahrungsergänzungsmitteln. Springer Gabler Verlag. https://www.rheuma-liga.de/rheuma/alltag-mit-rheuma/ernaehrung/nahrungsergaenzungsmittelhttps://www.gesundheitsinformation.de/was-sind-nahrungsergaenzungsmittel.html