Begleiterkrankungen von Rheuma.

 
 

Im Umgang mit Rheuma gibt es eine Reihe von Problemen, die häufig übersehen werden. Von Rheuma betroffene Menschen haben oft auch ein erhöhtes Risiko für Begleiterkrankungen. Paradoxerweise wurde von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie festgestellt, dass besonders die Betroffenen mit vielen Begleiterkrankungen oft am schlechtesten rheumatologisch versorgt sind.

Wie sich in einer Studie der Universität Oldenburg und dem Deutschen Rheuma- Forschungszentrum Berlin zeigte, „leiden Patienten mit einer Rheumadiagnose besonders häufig auch unter Bluthochdruck (62,5 Prozent), Arthrose (44 Prozent), hohen Blutfettwerten (40 Prozent) und Depressionen (31,8 Prozent).”

Um diese Häufigkeiten besser einordnen zu können: Das Arthroserisiko ist in der restlichen Bevölkerung gerade einmal rund halb so hoch und Depressionen um rund ein Drittel seltener als bei Rheumapatienten. Auch Osteoporose ist bei Menschen mit einer rheumatischen Erkrankung deutlich häufiger (jeder Vierte Rheumapatient leidet an Osteoporose, während es bei Vergleichspatienten knapp jeden zehnten betrifft). Da der gesamte Organismus von einer rheumatischen Erkrankung betroffen ist, kommt es außerdem bei vielen Betroffenen zu Herz- Kreislauferkrankungen, Erkrankungen der Nieren, der Lunge, des Magen-Darmtrakts und auch zu Diabetes.

Es sind allerdings besonders diese Patienten, bei denen eine intensive rheumatologische Betreuung und Behandlung wichtig ist, da mit der Zahl der Krankheiten und der eingenommenen Medikamente auch das Risiko von medikamentösen Wechselwirkungen und anderen Komplikationen deutlich steigt.

Menschen mit Rheuma-Verdacht oder einer Rheuma-Diagnose sollten aus diesem Grund besonders das Augenmerk darauf richten, sich vom Hausarzt die Möglichkeiten aufzeigen zu lassen, eine auf sie abgestimmte Therapie so früh wie möglich anzugehen. Natürlich ist es

ebenso für die Ärzte wichtig, gezielt auf eine passende Therapie aufmerksam zu machen oder den Patienten zu überweisen.

Die Aufklärung über die Häufigkeit und mögliche Ausmaße von Begleiterkrankungen ist gerade deshalb so wichtig, da trotz vielfältiger Informationen und Ratgeber Rheuma-Patienten häufig mit einer Therapie zufrieden sind, die eigentlich nicht auf das ganze Spektrum ihrer Beschwerden abgestimmt ist, sondern sich auf einzelne Symptome und Beschwerden beschränkt. Dabei wäre zum Beispiel durch die Optimierung und Anpassung der Medikamenteneinnahme sowie durch Sport und eine auf die Person abgestimmte, gesunde Ernährung sowie Nahrungsergänzung in den meisten Fällen ausgesprochen hilfreich, um die krankheitsbedingten Einschränkungen auf ein Minimum zu beschränken. Dadurch würde die Lebensqualität betroffener Personen gesteigert werden und durch eine Veränderung des allgemeinen Bewusstseins dafür gesorgt werden, dass in Zukunft schneller auf die Folgen von Begleiterkrankungen bei Rheuma-Patienten reagiert werden kann.

Wie bei der Rheumadiagnose selbst ist es auch bei den Begleiterkrankungen wichtig, sie möglichst früh zu erkennen und eine entsprechende Therapie in die Wege zu leiten, um den Körper vor den destruktiven Folgen dieser Begleiterkrankungen zu schützen.

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Quellen:

https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/gelenkrheuma-mit-hohem-risiko-fuer- begleiterkrankungen-verbunden.html

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Rheuma-Organbeteiligung-wird-haeufig-uebersehen,rheuma244.html

https://www.rheuma-liga.de/aktuelles/detailansicht/welt-rheuma-tag-2018-begleiterkrankungen-bei-rheuma- muessen-gesehen-und-behandelt- werden#:~:text=Bis%20zu%2080%20Prozent%20der,Darmtrakts%20sowie%20Diabetes%20und%20Krebs.

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